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Objektorientiertes DBMS
Objektorientierte Datenbankmanagementsysteme (oft auch bezeichnet als Objektdatenbanken) entstanden in den 1980-er Jahren motiviert durch den breiten Einsatz von objektorientierten Programmiersprachen. Das Ziel dabei war, die in der Programmiersprache vorhandenen Objekte einfach, d.h. ohne Umformung oder Zerlegung, in einer Datenbank speichern zu können. Außerdem sollten bei der Abspeicherung auch die Beziehungen zwischen den Objekten (z.B. Vererbung) erhalten bleiben.
Eine Objektdatenbank folgt also einem objektorientierten Datenmodell mit Klassen (das Schema der Objekte), Attributen und Methoden. Ein Objekt wird immer als Ganzes verwaltet. Das bedeutet, dass beispielsweise das Einfügen eines Objektes, welches in einem relationalen System wahrscheinlich in mehrere Tabellen aufgeteilt gespeichert würde, automatisch und ohne Zutun des Anwendungsprogrammes als atomare Transaktion durchgeführt wird. Das Lesen eines Objektes erfolgt ebenfalls als einzelne Operation und ohne aufwändige Joins.
Für den Umgang mit Objekten verwenden Objektdatenbanken eigene, oftmals an SQL angelehnte Zugriffssprachen.
In den letzten Jahren wurden auch die klassischen relationalen Datenbankmanagementsysteme um einige objektorientierte Eigenschaften erweitert, beispielsweise mit benutzerdefinierten Datentypen und strukturierten Attributen, die sogar teilweise in SQL standardisiert wurden.
Dies sowie die komfortablen Möglichkeiten, die Tools und Architekturen (wie Hibernate oder JPA) zur Speicherung von Objekten in relationalen Datenbanken mittlerweile bieten, behindern die weite Verbreitung von objektorientierten Systemen.
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